Grunds�tzlich sind Schuhe
Bekleidungsst�cke und damit Gebrauchsgegenst�nde des t�glichen Lebens.
Schuhe geh�ren nur dann zu den Leistungen der gesetzlichen
Krankenversicherungen, wenn bei definierten
Krankheitsbildern/Funktionsst�rungen der medizinisch notwendige
Behinderungsausgleich f�r den Fu� nicht mit fu�gerechten
Konfektionsschuhen, derer orthop�discher Zurichtung bzw. orthop�dischen
Einlagen erreicht werden kann.
Um den Bed�rfnissen der Betroffenen
ausreichend Rechnung zu tragen sowie aus hygienischen Gr�nden erhalten
Versicherte als Erstausstattung zwei Paar orthop�dische Ma�schuhe f�r
den Stra�engebrauch und ein Paar Ma�schuhe in leichter Ausf�hrung f�r
den Hausgebrauch.
Die Anfertigung eines orthop�dischen
Ma�schuhs ist sehr aufwendig.
1.
Leisten
Als Modell, �ber das der
orthop�dische Ma�schuh, gearbeitet wird
muss ein individuell hergestellter
Leisten angefertigt werden. Bei einfacheren F�llen gen�gt die
Chaussierung eine Holzleistens. Bei schwierigeren F��en erfolgt die
Ma�nahme am Fu� durch ein Gipsmodell oder mit synthetischem
Abformmaterial. Das bearbeitete Negativ wird mit Hartschaum oder
Leistengie�masse ausgegossen. Der entstandene Gie�leisten, noch Rohbau,
wird sodann den orthop�dischen und schuhtechnischen Erfordernissen
entsprechend nachbearbeitet. Im Leistenbau sind auch die besonderen
Kundenw�nsche zu ber�cksichtigen, da der orthop�dische Ma�schuh nicht
nur Hilfsmittel, sondern auch Fu�bekleidung ist und damit auch
�sthetischen Anforderungen entsprechen soll.
2.Folienprobe
�ber den modellierten Leisten wird
vorerst eine Probebettung aufgebaut und mit den vorgesehenen
orthop�dietechnischen Ma�nahmen erg�nzt. Eine erste Anprobe erfolgt mit
Pobeschuhen aus Klarsichtfolien, die thermoplastisch im
Tiefziehverfahren �ber den Ma�leisten geformt werden. Mit der
durchsichtigen Folienprobeschuh ist am nackten Fu� der sorgf�ltig
bearbeitete Leisten in Bezug auf �bereinstimmung der Modellierung, der
Fu�bettung, der geplanten Entlastung und der ausgewogenen Statik zu
�berpr�fen.
3.Orthop�dieschuhtechnische Ma�nahmen
Zu den orthop�dieschuhtechnischen
Einzelma�nahmen geh�ren alle Einbauelemente und Vorkehrungen, die ein
solches Hilfsmittel erfordern :
Funktionsausgleich
Im Funktionsausgleich sind jene
Konstruktionselemente enthalten, die eine korrekte orthop�dietechnische
Versorgung des einzelnen Falles erfordern. Es handelt sich um das
herausnehmbare Element des orthop�dischen Schuhs, das mit der Bettung
verbunden ist.
Fu�bettung
Eine plastische Einbettung des Fu�es
ist gegeben, wenn die Gelenkbeweglichkeit reduziert, das
Fu�sohlenpolster atrophiert ist oder Sensibilit�tsst�rungen vorliegen.
F�r die Fu�bettung wird dem einzelnen Fall entsprechend elastisches,
d�mpfendes, nicht reizendes Material eingesetzt, die sich in der
Belastung niemals ganz durchdr�cken.
Entlastung
Mit der Entlastung wird eine
Druckumverteilung angestrebt, um empfindliche oder �berbelastete Zonen
zu betten, zu entspannen , zu entlasten oder freizulegen. Dabei ist
nicht nur an die �rtliche Entlastung im Bereich der Fu�sohle zu denken,
sondern auch an die Entlastungsm�glichkeit �berbeanspruchter B�nder,
Sehnen und Muskelgruppen.
St�tzung
Eine gezielte Abst�tzung einzelner
Bereiche soll korrigierend auf die gest�rte Statik einwirken und
funktionelle Verbesserungen bringen. F�r eine wirksame Abst�tzung ist
die biomechanische Einwirkung des Bodendrucks auszunutzen.
Statischer Ausgleich
Bei statischen Fehlstellungen ist
neben der korrekten Abst�tzung und Bettung des Fu�es die Verbesserung
des Lotaufbaus besonders zu ber�cksichtigen. Medial oder lateral
hochgezogene und verbreiterte Wandungen bilden die Voraussetzung f�r
eine Normalisierung der Belastungslinien.
Beinl�ngenausgleich
Im orthop�dische Ma�schuh wird die
Beinl�ngen- und Spitzfu�kompensation im Funktionsausgleich eingebaut. In
dieser Ausgleichsbettung sind zudem alle m�glichen Differenzen zwischen
Fu�sohle und Schuhboden auszubalancieren.
Fu�l�ngenausgleich
Bei gr��eren Fu�l�ngendifferenzen
ist es notwendig, den Fu�l�ngenunterschied kosmetisch auszugleichen, so
dass die Schuhe gleich lang aussehen.
Defektausgleich
Das Einbauen so genannter
Defektausgleiche bei Teilamputationen am Fu� ist nicht nur kosmetisches
Erfordernis zum Erreichen einer normalen Schuhform, sondern auch
funktionell eine Notwendigkeit f�r das Ganggef�hl.
Abrollhilfen
F�r die in der Beweglichkeit
reduzierten oder versteiften Gelenke hat die Rollenwirkung des
Funktionsausgleichs eine wesentliche Bedeutung. Auch zur gezielten
Entlastung schmerzhafter Stellen und Partien werden die M�glichkeiten
der Rollenwirkung eingesetzt. Mit der Abrollhilfe kann die Abwicklung
gesteuert, erleichtert oder sogar erst erm�glicht werden.
Stabilisation
Versteifende Ma�nahmen am
Funktionsausgleich werden durch Gie�harz getr�nkte Karbonfasergewebe und
thermoplastische Versteifungsstoffe verwirklicht. Stabilisationen sind
flankierende Elemente, die orthop�dieschuhtechnische Funktionen
erm�glichen oder erg�nzen. Mit dem Einarbeiten bestimmter
Hinterkappenformen, St�tzkappen, Fixationskappen sowie geeigneter
St�tzlaschen erreicht man eine genaue F�hrung, Stabilisierung oder
Fixierung in der Versorgung des funktionell gest�rten Fu�es.
D�mpfungen
Der Pufferabsatz ist das bekannteste
und wirkungsvollste D�mpfungselement.
4.Schuhmontage
Schaft nennt
sich das Oberteil des Schuhs, bestehend aus Oberleder und Futterleder.
Bei Modellierung der Sch�fte und deren Herstellung ist manuelle
Handarbeit gefordert, eine besonders kreative und feine Arbeit.
Bodenmontage
nennt man die Arbeitsvorg�nge, welche das gesamte Zusammenmontieren und
Fertigmachen der Einzelteile beinhalten. Der fertige Schaft wird �ber
den Leisten gezogen und mit der Brandsohle des Schuhs verbunden. Dieser
Vorgang hei�t in der Fachsprache �Zwicken�. Rahmengen�hte Macharten sind
selten geworden. Heute sind die meisten Bodenbefestigungen in speziellen
Klebverfahren hergestellt. Entsprechend der Beanspruchung des Schuhwerks
und dessen Bestimmung und unter Ber�cksichtigung des Kundenwunsches und
der orthop�dietechnischen Erfordernisse erfolgt die individuelle
Bodenmontage in traditioneller Handarbeit.

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